Elektrolumineszenz-Folie

Erst mal muss ich selber zugeben, dass ich für die korrekte Ausschreibung des Wortes nachschauen musste.
Hinter dem komplizierten Begriff verbirgt sich eine sehr interessante Technik, die ich jetzt vorstellen will...

Ich habe mir einmal eine solche bei Conrad Elektronik bestellt. Die war leider nicht ganz billig.
Zusammen mit dem Inverter kam ich knapp auf 12€. (Bei einer aktiven Leuchtfläche von "nur" 112x87 mm)

Aber so eine Leuchtfolie hat einige Vorteile gegenüber alternativen Lichtquellen:
- extrem flach (ca. 0,2 mm)
- sehr flexibel (wie wenn man 2 OVP-Folien aufeinanderlegt)
- Homogenität der Leuchtfläche über 90%
- Lichtstärke von bis zu 200 cd/m²
- Lebensdauer bis zu 10000 Stunden (ca. 417 Tage Dauerbetrieb)
- geringe Stromaufnahme

Natürlich hat diese Errungenschaft der Technik auch Nachteile:
- Noch sehr teuer (DINA4-Seite um die 82€ + Inverter für 40€)
- Vergleichsweise hohe Spannungen und Frequenzen (~100V mit ca. 800-1200Hz)

Jetzt geh ich mal zum Technischen über :)

So eine EL-Folie besteht aus mehreren Schichen.
1. Mechanische und elektrische Schutzfolie
2. Frontelektrode aus durchsichtigem Material
3. Leuchtstoff
4. Isolation
5. Rückenelektrode (nicht durchsichtig)
6. Mechanische und elektrische Schutzfolie.

Jetzt wird sich mancher fragen, wie denn das leuchten soll, weil ja gar Stromlauf möglicht ist.
Die Folie macht es genauso wie ein Kondensator.

Wegen den Frequenzen um die 1000 Hz kann man diese Töne an der Leuchtfolie und am Inverter hören.
Hier ein kleines Hörbeispiel: (Um es gut zu hören, mögliche Störquellen wie TV oder Radio auf stumm schalten)
anhören

Wenn ich gerade schon bei einem Beispiel bin, kann ich auch gleich das Bild meines Aufbaues zeigen:
EL-Folie
Oben befindet sich der Inverter mit Spannungsregler und Elko. Unten ist die blauleuchtende Folie zu sehen.
Dazu muss ich noch sagen, dass durch meine Kamera die Leuchtfarbe verfälscht wurde. So sieht die Leuchtfarbe real aus: Leuchtfarbe
Die Folie leuchtet zwar blau, ist im inaktiven Zustand jedoch leicht gräulich.
Meine zweite Leuchtfolie, die die Leuchtfolie weiß hat, ist komischerweise rosa.

Diese Folie samt Inverter hat laut Angaben des Herstellers eine Stromaufnahme von nur 50mA, was ich noch nicht überprüft habe.

Aufgrund des geringen Platzaufwandes und der geringen Stromaufnahme findet so eine Leuchtfolie Verwendung in (älteren) Notebooks und teilweise in Notbeleuchtungen. Auch für Reklametafeln werden diese Folien verwendet. Jedoch habe ich selbst noch keine gesehen.

Ich spielte auch schon mit dem Gedanken meine Folie zuzuschneiden und es durch die Stromfressende LED-Hintergrundbeleuchtung meines Displays zu ersetzen. Aber dann fiel mir auf, dass das Display selber etwas grünlich ist und die Schutzfolie hinten fast zu lichtundurchlässig ist. Dann ließ ich es doch bleiben, mein Display umzurüsten.

Ich muss noch erwähnen, dass das Anlöten der Kontakte an der Folie alles andere als einfach ist. Wenn man zu lang oder zu heiß lötet, schmilzt der Metallstreifen dahin. Deswegen ist es ratsam (wenn man Drähte an die Anschlüsse lötet) die Folie zwischen zwei Holzplättchen in einen Schraubstock zu klemmen. So können die Kontakte nicht mehr abrutschen. Danach solltest du, wie im Foto zu sehen ist, die Anschlüsse kräftig mit Isolierband an die Folie zu heften. Ein Schrumpfschlauch, um die Kontakte zu isolieren ist auch sehr ratsam.

So, das war's fürs erste.

Informationen zu diesem Thema findest du auch unter:
http://www.wasistleuchtfolie.de
http://www.b-kainka.de/bastel47.htm