WinLirc
Was ist WinLirc?
WinLirc ist ein Empfänger für Fernbedienungen für Computer.
Ursprünglich kommt Lirc von Linux und heißt in ausgeschriebener Form Linux
Infrared Remote Control.
WinLirc ist die Windows-Version des Programmes.
Damit kann man mit handelsüblichen Fernbedienungen Programme des PCs steuern.
Aber was bringt das?
Für den Privatnutzer wie mich fördert es nur die allgemeine Faulheit.
Für Präsentationen kann es sehr praktisch sein, weil so ein Empfänger nicht
aufwändig und zudem auch noch günstig ist.
Weiterhin kann man die Fernbedienung bei Servern einsetzen, bei denen nicht
jeder an die Tastatur darf.
Was braucht man alles?
- Einen freien COM-Anschluss am PC
- Etwas Lötkenntnisse
- zirka 5€ und ungefähr 1 Stunde Zeit
Benötigte Bauteile:
1x IR-Empfänger-Modul TSOP 1738 0,87 €*
1x Widerstand 4,7k Sortiment
1x Elko 4,7µF/35V rad 4,7/35 0,04 €*
1x Diode 1N 4148 0,02€*
1x Spannungsregler 78L05 µA 78L05 0,20€*
1x D-Sub-Stecker 9-Pol D-SUB ST 09 0,10€*
1x Steckerkappe KAPPE CG9G 0,16€*
1x Kabel 2-adrig (+Schirmung für Masse) 5m ML 209-5 2,40€* [Optional]
1x Lochrasterplatinenreste
*) bei Bestellung bei Reichelt insgesamt 2,74€ + 3,50€ Versand (die Unterstrichenen Begriffe sind die Bestellnummern)
Aufbau:
Einfach die Bauanleitung des Bildes befolgen!
Für einen Aufbau auf eine Lochrasterplatine gibt es
hier
eine Bauanleitung im PDF-Format (8 KB)
Da mir am Wochenende einmal langweilig war, habe ich mir meinen Empfänger
geschnappt und erstmal alles abgefieselt (war in Heißkleber vergossen).
Nach ein wenig Tüftelei habe ich die gesamte Schaltung (außer natürlich den
IR-Empfänger) an den Stecker auf eine kleine Platine gelötet. Die Schaltung habe
ich nicht auf eine Lochraster-, sondern auf eine Epoxyd-Platine gepackt, die ich
gefräst habe.
Hier ein paar Bilder:
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Um Kurzschlüsse zu vermeiden habe ich die unnötigen Pins des
Steckers abgeschnitten und ein wenig hineingebohrt, dass die Reste nicht mehr
abstehen.
Falls es hinten am Gehäuse eng hergeht, solltest du einen liegenden Elko und
einen anderen Anschluss für den Empfänger verwenden.
Betrieb:
Die neueste WinLirc-Software bekommst du unter http://winlirc.sourceforge.net/.
Einfach bis "Recent News" herunterscrollen und die neue Version
herunterladen.
Eventuell noch bei "More Information" die Winsock 2-Steuerelemente
schnappen und installieren.
Konfiguration:
Die Software erklärt sich im Großen und Ganzen von selbst.
Beim ersten Start musst du WinLirc mit den Daten deiner Fernbedienung füttern.
Normalerweise kommt beim ersten Start von WinLirc automatisch das "WinLirc
Configuration"-Fenster.
Bei Port den Anschluss auswählen, an dem der Empfänger angeschlossen ist.
Rechts daneben, bei "Receiver type" "DCD device" auswählen,
weil der Empfänger seine Signale über den DCD-Anschluss ausgibt.
Bei dem "Config"-Textfeld eine noch nicht existente *.cfg-Datei
eintragen. (z.B.: "C:\Programme\WinLirc\MeineFB.cfg")
Dann am rechts-oberen Fensterrand "Learn" anklicken.
Danach einfach die Anweisungen auf dem Bildschirm befolgen.
Wenn beim Lernprozess dauernd bei "Faults" hochgezählt wird und eine
"störende" Lichtquelle in der Nähe ist, abschalten!
Weiterhin kann es vorkommen, dass die Fernbedienung entweder zu nah oder zu weit
vom Empfänger entfernt ist. Dann einfach in der Entfernung verändern oder den
direkten Sichtkontakt herstellen oder bei sehr starken Fernbedienungen den
direkten (!!) Sichtkontakt meiden. Dort müsste die Diffusion völlig für das
"Verständnis" ausreichen.
Um Software und Windows steuern zu können, bedarf es noch einer
zusätzlichen Software.
Girder ist ein gutes Beispiel dafür.
Ich habe jedoch die Beste Erfahrung mit meiner eigenen Software, die zwar nur so
halbfertig ist, aber prima funzt!
Nur muss ich mir noch überlegen, ob ich sie vollständig freigebe, da sie auch
das umstrittene TV-Programm MoreTV steuern kann.
Übrigens kann meine Software auch WinAmp (leider nur die 2.** Versionen, da
WinAmp 3.** keine WA-API mehr besitzt :-( ) fast komplett steuern...
Ach genau! Wie man WinLirc-Daten selbst auswerten kann,
beschreibe ich in naher Zukunft.
Ein kleiner Tipp: Winsock-Control, IP = 127.0.0.1, Port = 8765 einfach mal
ausprobieren!