Eine kleine Anmerkung zu chinesischen Namen

Gerade habe ich einen Artikel über den Umbau meiner Heißluftlötstation online gestellt.

Dabei ist mir wieder eines aufgefallen: Wie spricht man überhaupt den Hersteller aus? Geschrieben wird er Zhongdi. So, wie er da steht, also „Tsong-Di“? Ich vermute: Nein.

Ich war zwar mittlerweile einmal in China, aber der Aufenthalt warf oft mehr Fragen auf, als wirklich geklärt wurden. Ok, mittlerweile weiß ich, was das Schriftzeichen hinten auf meinem Rucksack bedeutet (nein, es hat nichts mit Kabinen- und Sesselliften zu tun) – es heißt Chaos bzw. Unordnung:chinesisches Schriftzeichen

Das klärt aber noch lange nicht die Frage, wie man den Namen nun richtig ausspricht. Was hier vielleicht hilft sind ähnliche Namen. Nehmen wir die Stadt, die der feuchte Traum eines jeden Elektronik-Bastlers sein dürfte: Shenzhen. Wenn man den Namen „deutsch“ liest, kommt „Schen-tsenn“ raus. Fragt man Wikipedia, bekommt man die chinesische Schriftweise 深圳市, füttert man nun Google Translate damit, kann man sich die Eingabe mit Klick auf den Lautsprecher in der Ecke vorlesen lassen. Bei chinesisch klingt das in etwa „Schen-Tschen Schi“, lustigerweise wird die deutsche Übersetzung als „Schen-tsenn“ vorgelesen.

Was ist nun richtig, was ist falsch? Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen – es dürfte sich so wie bei „München“ und „Munich“ verhalten, je nachdem, in welchem Sprachraum man sich befindet.

Ich für meinen Teil sage „Schen-Tschen“, das „Schi“ lasse ich (wie die englische Wikipedia) weg, da es sich dabei meines Wissens um eine Ortsangabe handelt (sowas wie bei Mexiko Stadt). Zhongdi spreche ich nach bestem Wissen und Gewissen „Tschong-di“ aus. Vielleicht muss ich mich doch nochmal von einem meiner chinesischen Kollegen eines Besseren belehren lassen.