Zweistellig

hobbyelektronik.org wird in diesen Tagen 10 Jahre alt.

Die Anfänge der Homepage waren schon etwas früher – etwa Ende 2002. Damals war noch alles reine Handarbeit: mehr als einen einfachen Editor (SciTE) und einen FTP-Client gab es zum Editieren nicht.

2005 war es dann soweit: die Domain hobbyelektronik.org wurde registriert und dient seitdem den hier vorgestellten Basteleien.
Ein weiteres Jahr später gab es einen größeren Umbau: MediaWiki kam und blieb. Zusätzlich kam 2008 noch dieser (dämliche) Blog dazu. Warum wusste ich anfangs selbst nicht so genau. Man hatte es halt. Mittlerweile hat es sich (zumindest für mich) zu einem Ab- und Entladepunkt für alle möglichen Themen entwickelt.

Fast schon Hand in Hand wurde das Unterverzeichnis für die Wiki einfach in /w/ umbenannt, der Blog war von Anfang an schon unter /b/ erreichbar. Die war übrigens in keiner Weise durch 4chan (wer es nicht kennt hat IMO auch nichts versäumt) inspiriert. Der einzige Grund war, das man weniger tippen muss.

Das Design ist seit damals weitestgehend unverändert und gleichzeitig auch das schnöde Standard-Design (außer an einem Tag im Jahr). Auch hier ist die Erklärung einfach: wenig Ablenkung, sehr wartungsfreundlich und es geht hier eher um den Inhalt: Form follows function.

Inhalt. Puh, ein schwieriges Thema. „Früher“ hatte ich viel Zeit aber stärker begrenzte Mittel, jetzt ist es schon fast anders rum: mehr Mittel, wenig Zeit. Teilweise ist es ganz klar Faulheit, das kann zumindest ich nicht leugnen. Andererseits gibt es noch andere Verpflichtungen, denen man nachgehen muss. Der größte Zeit- und Motivationskiller (im Bezug auf Basteln in der Freizeit) ist sicherlich die Arbeit. An manchen Feierabenden oder gar Wochenenden hat man dann einfach keine Lust, etwas zu machen.
Dann ist da noch das Kleinvieh. Kurz mal dies machen, geschwind mal jenes und schon braucht man mit dem Projektchen das nebenan liegt nicht mehr weitermachen. Genug gejammert.

Was mir in den 10 letzten Jahren massiv aufgefallen ist – was natürlich auch nur eine subjektive Wahrnehmung ist: die Bastlerwelt hat sich massiv verändert. Ein gutes Beispiel hierfür: Arduino – welche(s/r) dieses Jahr übrigens auch 10 jähriges Jubiläum feiert. Obwohl ich persönlich aus verschiedenen Gründen kein großer Fan der Plattform bin, hat sie IHMO sehr viel verändert. Der Einstieg in Hard- und hardwarenaher Software hat sich deutlich vereinfacht. Auch hat sich der Markt für Hacker/Maker/Bastler (wie auch immer man sich nennen mag) verändert bzw. neu ausgebildet.

Wo es vor ein paar Jahren noch eine Herausforderung war, bestimmte Bauteile zu beschaffen und sie dann auf eine selbstgeätzte Platinen oder Lochraster zu bringen, lässt man sich heute die Leiterkarte für kleines Geld frei Haus liefern, wenn es nicht sogar schon ein bestücktes Breakout-Board fix und fertig für weniger Geld bei eBay gibt. Dann noch eine fertige Lib dazu laden: zack, feddich.

Eine weitere „Maker“-Produktfamilie die ziemlich viel verändert hat: 3D-Druck. Früher stinketeuer und aufwendig, kann sich mittlerweile jeder für unter 1000 Euro eine kleine Plastikwurstmaschine  in den Keller stellen. Die Ergebnisse sind zwar meistens noch nicht mit professionellen Drucken vergleichbar aber hat man bei einem Bruchteil der Kosten einen wirklichen Anspruch darauf? Immerhin lassen sich die Muster ja noch nacharbeiten – bei Einzelstücken (die man bei einem Fehlschlag einfach nochmal rauslässt): who cares?

Kurz: Bastler haben heute deutlich mehr Möglichkeiten, sich auszutoben. 😉

In dem Sinne: weiter geht’s 😉