Nokia 5110 Displayadapter

Aus Hobbyelektronik.org
Fertig aufgebaut

Vor einiger Zeit habe ich in der Bucht ein paar Nokia 5110-Displays erstanden. Diese haben mehrere Vorteile:

  • Günstig (lagen "damals" bei nichtmal 3 Euro)
  • Gut verfügbar (ok, mittlerweile nicht mehr)
  • Kompakt
  • Einfach anzusteuern (PCD8544)

Leider war die Hälfte der erhaltenen ziemlich zerkratzt. Der Händler stellte sich ziemlich quer und war nicht zum Austausch bereit. Schlussendlich war es mir dann doch zu blöd, wegen den paar Euro ewig rumzutun. Dafür gab es dann halt eine negative Bewertung ;)

Wie dem auch sei, die Displays haben eine Besonderheit, wenn man es so nennen will: Das Display wird auf die Trägerplatine aufgeklipst, die Kontaktierung findet per Leitgummi statt. Zum Basteln muss also eine Adapterplatine her.

Woher die Library für das Display herkommt, weiß ich leider nicht mehr. Um Lötbrücken bei den Kontaktierpads des Displays zu vermeiden, habe ich selbige etwas schmaler gemacht. Die Kontakte sollten auf jeden Fall verzinnt werden, da das Kupfer u. U. recht schnell oxidiert und somit an Leitfähigkeit verliert.

Zur Beleuchtung dienen, wie beim Display vorgesehen, 6 LEDs. Diese sind bei meinem Adapter in 3 Strängen ausgeführt. Möchte man die Schaltung komplett mit 3,3V betreiben (was für das LCD erforderlich ist) klappts hier leider nur mit roten LEDs. Für grüne oder gar weiße braucht man eine deutlich höhere LED-Spannung. Aus diesem Grund (und um die Hintergrundbeleuchtung abzuschalten, wenn sie nicht benötigt wird) sind die Anoden der LEDs extra herausgeführt.

Um das Layout einseitig zu halten, sind die Kathoden der Stränge mit GND der restlichen Schaltung verbunden.

Zusätzlich ist auf dem Board Platz für drei Printtaster vorgesehen. Praktisch daran: Das Package der vorgesehenen Kurzhubtaster ist fast genauso hoch wie das Display. Verwendet man die Taster mit etwas höheren Köpfen, kann man die Platine direkt hinter die Gehäusefront bauen und benötigt keine weiteren Tastenköpfe.

Zur Befestigung gibt es zwei Möglichkeiten: entweder mit 2mm großen Schrauben (für M2 müssen die Löcher noch ein kleines Stück größer sein!) oder mit zwei zusätzlichen Lötstiften zwischen den Tastern (auf den Fotos noch nicht vorhanden).

Die Löcher sind jeweils im 2,54mm-Raster angebracht - somit ist auch die Montierung auf Lochraster kein Problem.

Damit das Display auf die Platine passt, muss das Material 0,5mm dick sein oder an den Haltelaschen dünner gemacht werden. Da ich "normales" FR4-Material hatte, wurde mit dem Dremel entsprechend heruntergeschliffen:

Nokia-lcd back.jpg

Dadurch, dass das LCD durch die Löcher in der Platine positioniert werden, ist die Einfrästiefe von den Seiten nicht allzu kritisch. Sollte man zu viel abgetragen haben, können die Laschen noch ein Stück zurechtgebogen werden. Allerdings ist ein bisschen mehr Überstand besser zu kompensieren (und der Anpressdruck ist ein wenig höher)

So sieht der Rest aus:

Die violetten Streifen im zweiten Bild stellen Klebestreifen dar, da der Rahmen an diesen Stellen fast auf den Leiterbahnen aufliegt und es dadurch zu Kurzschlüssen kommen kann. Wird die Platine nicht lackiert, sind die Streifen Pflicht!

Download

Datei:Nokia-lcd.zip