LM358 ungleich LM358

Eigentlich wollte ich schon vor ein paar Tagen die Solaranlage an die Energieerfassung hängen. Direkt am Solarregler funktionierte der Pegelwandler noch prima. Ein paar Meter weiter und mit ca. 8m Leitung dazwischen kam nur noch Bitbrei an.

Mein Verdacht ging natürlich gleich auf die Leitung, welche nicht besonders optimal ist: Telefonleitung, kein Twisted Pair, keine oder zumindest miese Schirmung und auf knapp 3m direkt nebenan eine Drehstromleitung, bei der doch ein paar Ampere (Wärmepumpe) durchgehen.

Der erste Gedanke war – anstatt mal mit dem Oszi ranzugehen – es muss an der Leitung liegen. Problem: Durch die Wand gehen nur dünne Leitungen, aufbohren ist nicht möglich. Ein normales Cat5-Kabel geht da schon nicht mehr durch. Zum Glück lag in der Firma noch eines der alten Patchkabel herum, die extrem dünn waren. Stecker ab, durchgezogen – funktioniert noch immer nicht.

Also doch das Oszi anklemmen. Die Signale auf der Leitung sehen nahezu perfekt aus, am Ausgang des Wandlers sah es schon anders aus: Fallenden Flanken waren deutlich verspätet. Zu stark verspätet, um noch etwas damit anzufangen. Dank des Gleichrichters ohne Shottky-Dioden gingen die Signale vor dem Komperator etwas in den negativen Bereich. Mit einer weiteren Shottky wollte ich die negative Spannung abschneiden, brachte allerdings nichts.

Nächster verdächtiger: der Operationsverstärker. Die Flanken am Ausgang waren nicht wirklich sauber.

Ist der Strom am Eingang zu gering? Den Spannungsteiler im Keller auf die Schnelle anpassen is nich. Möglichkeit zum Generieren der Signale ist momentan auch nicht vorhanden. Leitung nach oben legen: nää. Also etwas unkompliziertes probieren: Andere OpAmps einsetzen.

Schließlich klappte es mit einem anderen LM358 eines Markenherstellers. Da hat Angie anscheinend wieder billig eingekauft…

Wobei der LM358 nicht unbedingt der geeignetste Typ für diese Anwendung ist. Mal sehen, was im endgültigen Design landet. Vorerst wird wieder ein bisschen getestet.