Up to eleven.

Weihnachten. Meine Schwester hat sich einen Plattenspieler gewünscht. Natürlich braucht man dazu auch noch Lautsprecher und einen Verstärker. Da man für letzteres massiv Geld liegen lassen kann, sollte es für den Anfang sprichwörtlich etwas kleines werden. von einer Shoppingtour in Asien habe ich noch einen kleinen Klasse D-Verstärker herumliegen. Obwohl ich mir dem Frevel bewusst bin, soll das Teil zum Einsatz kommen. Die Specs von dem Teil sind nicht ganz mies und zumindest ich höre nichts raus.

Einziges Problem, das den WAF für das Teil tiefrot werden lässt: kein Gehäuse und ich konnte keines finden, das wirklich passt (und dazu noch weiß ist).

Was nun? Nachdem mein Auto-Küchenradio-Gehäuse fast an den BG-Vorgaben der Baumarktsäger gescheitert wäre und meine Sägekünste auch nicht berühmt sind, fällt das schon einmal weg. Aber Moment: Jan, der im Fablab Kempten aktiv ist, hat doch Zugriff auf einen Lasercutter. Also mal vorsichtig anfragen. Nach positiver Rückmeldung machte ich mich ans Design. Eines war klar, die Lautstärke  muss bis 11 gehen. Spinal Tap wussten schon damals Bescheid.

Auch sollte das Teil ein besonderes Artwork bekommen, denn der Laser kann nicht nur schneiden, sondern auch gravieren: Auf allen sichtbaren und ungenutzten Flächen sollten sich Bandlogos befinden. Nach längerer Auseinandersetzung mit der Software wurden die Daten auch tatsächlich geladen und übertragen.

Und schon wurde losgebrannt. Aus uns bis heute nicht näher bekannten Gründen hat der Plotter manche Spuren doppelt gelasert. Dort hat man auch sehr genau gesehen, wie hell Kohlenstoff im Gegensatz zu Holz wird, wenn man ihn mit sehr viel Infrarotlicht „aktiviert“.

Leider hat vor dem ersten Plot jemand mit den Einstellungen gespielt und alles kam 16 % größer als erwartet heraus. Dementsprechend hat so ziemlich gar nichts gepasst.

Immerhin gibt es ein paar Andenken an den Fehlversuch:

up2eleven_cap

Nachdem aus dem Nachmittag schon Abend wurde und Jan sich noch nicht so in die Details vom Plotter eingegraben hat, haben wir es vorerst bleiben gelassen. Ein paar Tage später meldete er aber Vollzug und ich konnte noch pünktlich vor Weihnachten Holz und Elektronik zusammenführen:

up2eleven_front

up2eleven_back

Die Schmauchspuren wirken auf den Fotos stärker als man es in Realität wahrnimmt. Die Gravuren wurden weggelassen, weil sie einfach abartig lange dauern und das Holz nicht ganz so geeignet dafür ist (hohe Einbrenntiefe für hohe Kontraste, dadurch sehr empfindlich). Die Außenwände sind mit dem Boden verklebt. So schief, dass der Deckel auch beim Umdrehen nicht herunterfällt 😉