So, es gibt ein neues Spielzeug, das als Rattenschwanz auch gleich Zubehör braucht.
Bei meinen anderen Kameras war immer ein externes Ladegerät dabei, bei der neuen leider nicht mehr. Die Akkus werden bei der Lumix zwar in der Kamera über USB geladen, aber nur, wenn sie abgeschaltet ist. Das ist mehr als schade. Leider kann man die Kamera über USB auch nicht versorgen. Sie zieht am nur um die 6 mA und zeigt beim Einschalten eine Meldung an, dass der Akku nicht mehr geladen wird. Warum nur?
So braucht man für den Betrieb an der Steckdose wieder einen Battery-Dummy, der die Kamera dann wieder nicht richtig aufs Stativ passen lässt. Zudem hat sich der Stecker am Dummy meiner SX280 als etwas wackelig herausgestellt – ab und an geht die Kamera einfach aus. Mit Versorgung aus dem USB könnte die Kamera auf interne Versorgung zurückfallen, falls nichts mehr von draußen kommt. Ok, das Powermanagement ist vielleicht etwas aufwändiger, aber das sind einmalige Entwicklungskosten. Hätte, könnte, müsste, sollte.
Wie auch immer, ich habe grundsätzlich mehrere Akkus dabei, wenn länger unterwegs bin. Da ist das Laden nur in der Kamera unpraktisch. Aber zum Glück gibt es den Aftermarket:
Ich frage mich immer wieder, wie man das für so wenig Geld produzieren kann. Die Stromversorgung findet über eine Micro-USB-Buchse statt. Laut Typenschild 1 A bei 5 V rein, 500 mA bei maximal 8,4 V raus. Nachdem der Originalakku ein bisschen über 1 Ah hat, wird mit 0,5 C geladen. Klingt ganz ok.
Clever am Design: die obere Gehäusehälfte besteht nur aus der Akkuschale, der Rest kann gleich bleiben. Ich würde fast wetten, dass es den gleichen Lader auch für Nikon, Canon, Sony etc. gibt.
Nur was ist da drin? Auf jeden Fall ein Schaltwandler und ein Laderegler. Was solls:
Ok, dann eben beides in einem gänzlich unbeschrifteten Chip. Eingangsfilterung ist zumindest mal keine vorhanden (C5 zählt nicht), die Induktivität macht zusammen mit Q3 und D1 den Aufwärtswandler. RJ3 ist dann wohl die „Sicherung“. Da die Schaltung, an der der Akku direkt hängt, wirklich einfach ist, hier mal der in ein paar Minuten abgepinselte Schaltplan:
Das Diodensymbol sollte eigentlich eine Schottky sein. R8 und C12 stellen einen Snubber dar, vielleicht ist das Teil EMV-technisch doch nicht katastrophal (man wird ja wohl noch träumen dürfen). R9 dient wohl als Grundlast für den Schaltwandler, damit dieser nach dem Abschalten in absehbarer Zeit gegen 0 geht. Bei τ = 2,2 Sekunden sind es immerhin knapp 11 Sekunden, bis der Elko nahezu leer ist. Besser als nichts.
Nachdem Li-Ion-Akkus mit CC-CV geladen werden müssen, sollte eigentlich sowohl eine Strom- und Spannungsregelung vorhanden sein. Q1 dient wohl eher dazu, den Akku nach dem Laden zu trennen, weniger der Stromregelung. Ich vermute, das diese indirekt über die Spannung am Schaltwandler geregelt wird.
Abgesehen davon, dass der IC kein Marking hat, sieht die Schaltung auf den zweiten Blick nicht ganz so dubios aus, wie ich zunächst befürchtet hab. Ob sich mein Gefühl bestätigen wird, werde ich wohl erst wissen, wenn der erste Akku abgebrannt ist (was durch dessen Schutzschaltung hoffentlich nicht passieren wird).
Was kommt raus? Im Leerlauf (also ohne Akku) habe ich an den Anschlüssen etwas um die 11 V gemessen, die einbrechen, sobald ein Akku dran hängt. Sobald ein Akku eingelegt wird, bricht sie natürlich ein. Ladeendspannung habe ich bei 8,38 V gemessen, also 4,19 V pro Zelle. das ist IMHO ganz ok.
Zu guter Letzt: habe eigentlich erwähnt, wie wenig ich so gelb-„grüne“ LEDs mag? Die im Lader ist zwar nicht ganz so schlimm, aber auch nicht ganz so schön. Nachdem in der Grabbelkiste mittlerweile eine größere Stückzahl in sattem Grasgrün herumliegt, konnte ich es nicht lassen:
In Natura kommt das grün natürlich noch ein bisschen besser raus.Jetzt muss nur noch der Lightguide schön matt werden 😉