Chirp mag keine Staunässe

Eine längere Zeit überwachten Chirp zwei meiner Topfpflanzen.

Nachdem Topf 2 deutlich größer (und vor allem tiefer) ist, zirpte der Sensor sehr früh, weshalb ich nach dem Prinzip „aus zwei mach eins“ die Sensorfläche deutlich vergrößerte.

Funktionierte etwas besser aber nicht ganz so gut wie erhofft. Dazu kommt, dass die Pflanze an einem eher schattigen Plätzchen steht, wodurch eher geblinkt als gezirpt wurde.

Irgendwann war ich dann mal im Urlaub und Mutti hat das Gießen übernommen und anscheinend (vielleicht war’s auch ich) die Elektronik mitgewässert.

Also: gar kein Zirpen/Blinken mehr, also wieder nach Gefühl (viel zu viel) gegossen aber den Sensor in der Erde gelassen. Irgendwann hab ich ihn dann doch herausgezogen und dann war auch klar, warum das Teil nicht mehr funktioniert:

Der Grund für die zwei Flachbandkabel: das eine – klar – das Programmierinterface (das hier auch für die Stromversorgung mit zwei AA-Zellen verwendet wurde), das andere zu einem NR24L01+-Modul. Ja, die Chirps haben funken gelernt, sind aber noch nicht in einem Zustand, in dem ich es veröffentlichen möchte.

Am Batterieclip lag die ganze Zeit Spannung an und dementsprechend ist das Teil sprichwörtlich abgefault:

Auch auf der anderen Seite haben sich an der Stromversorgung Kristalle gebildet:

Leider war ich in Chemie nie ’ne Leuchte, könnte also nicht sagen was zu was reagiert hat.

Erstaunlicherweise hat sich der Lötstopplack so ziemlich nur auf dem Kupfer gelöst:

Das Kupfer darunter war noch erstaunlich blank:

Trotzdem, da muss ich mir überlegen, wie das Teil besser vor dem Milieu im Blumentopf geschützt werden kann.

Deckel über die Elektronik geht nicht, wegen der LED a. k. a. Lichtsensor, Coating geht auch nicht, weil sonst die Batterie nicht mehr getauscht werden kann.

Für die Sensorfläche wäre die Frage: Welcher Lack ist naturverträglich und hat möglichst wenig Einfluss auf die kapazitive Messung? Hmm.

Es bewegt sich was

Aber leider etwas langsam.

Ich hab aktuell ein paar Baustellen offen. Zum einen bin ich daran, ein Reverse Engineering an einem Autoradio durchzuführen, um Fehler – die der Hersteller tunlichst nicht fixen will – zu beseitigen. So gut wie alle relevanten Teile des Schaltplans sind rekonstruiert, dabei wurden sogar noch ein paar Designfehler entdeckt.

Leider blockt mich gerade ein wenig die Tatsache, dass die meisten Datenblätter unter NDA liegen und die I2C-Kommunikation zwischen Application Processor und Audioprozessor nicht ganz trivial ist.

Baustelle 2 ist beim Prozeda-Decoder. Nachdem die Anfrage reinkam, ob das auch mit einem Raspberry Pi funktioniert, dachte ich mir: Warum auch nicht? Mit echter Hardware auf dem Tisch, die mir freundlicherweise von einem Besucher bereitgestellt wurde, konnte ich mir ein paar Dinge nochmal genauer ansehen. Es gab auf jeden Fall einen Erkenntnisgewinn, jetzt muss ich es „nur noch“ dokumentieren.

Für den Minichirp gibt es hoffentlich auch bald ein Update, nachdem die ersten Versuche an der Hard- und Software vielversprechend sind. Nur so viel: der aktuelle Projektname lauter „ChirpRF“.

Als ob das nicht schon genug wäre, möchte ich jetzt endlich diese verdammte Wetterstation angehen, nachdem es im Sommer an den nRF-Modulen bzw. deren Durchdringung gescheitert ist, soll es jetzt ein CC1101 richten. Um mit diesem und den Sensoren schneller zu Rande zu kommen, gibt es zusätzlich Randprojekte: USB auf I2C und SPI. Das allerdings mit den Wandlerchips von Microchip, zu denen ich eine gewisse Hassliebe pflege. Beide funktionieren (irgendwie), es fehlt aber auch hier noch die Doku.

Es wird also nicht langweilig. Bis dahin für euch leider mal wieder Warteschleifenmusik…