Universalsteckerleiste

An solche Situationen erinnert man sich Anno 2021 schon fast nicht mehr: Fremdes Land und zu viele Geräte, die Energiebedarf haben. Im Hotelzimmer: nur eine halbwegs erreichbare Steckdose. Da muss man sich schon fast den Wecker stellen, um alle Akkus über Nacht geladen zu bekommen.

Sollte man zwar eine hinreichend viele Steckdosen haben, scheitert es im nächsten Schritt: Anderes Steckersystem und nur ein Universaladapter. Man könnte Nagelknipser oder Büroklammern in Form bringen – aber ehrlich gesagt, dann kann man auch gleich einen Vilkus nehmen.

Vor meiner letzten – leider vorerst letzten – Langstrecken-Reise (bei der wir vermutlich in Haaresbreite daran vorbei geschrammt sind, eine böse Überraschung mit nach Hause zu bringen) wusste ich, dass es einiges geben wird, was gleichzeitig an die Steckdose will.

Die Überlegung war einfach wie fatal: was ist der kleinste gemeinsame Nenner? Kaltgerätestecker! Also einfach eine schwedische Dosenleiste mit einem Kaltgerätestecker (C14) verheiratet und eine passende Zuleitung mit B-Stecker für die USA besorgt.

Insgesamt wurden es dann 3 Varianten: einfache Schuko-Kupplung, 3-fach- und 6-fach-Steckerleiste:

Auch wenn man nicht genügend (oder keine) Zuleitungen mit örtlichem Stecker hat sind die Adapter nützlich: entweder man holt sich beim lokalen Elektronikmarkt was oder man bedient sich der Stromversorgung von sowieso nicht genutzten Geräten, wie dem Fernseher im Hotelzimmer.

Ob solch ein Aufbau auch nur annäherungsweise VDE-zulassungsfähig ist, konnte (und habe) ich noch nicht ergründet – ist aber auch egal, wird ja nicht hierzulande verwendet ;). Abgesehen davon: wer schon so manche E-Installation in Urlaubsländern gesehen hat: das hier dürfte vermutlich das geringste Problem darstellen.

Unter den Kollegen sorgte die Anordnung übrigens erst für irritierte Verwunderung und dann für Begeisterung – zumindest so viel, wie man einer Steckdosenleiste zusprechen kann.

Dupont-Stecker, Baby!

Wenn man mit Devboards, also z. B. dem Arduino, Launchpad, Raspberry Pi oder Beaglebone bastelt, kommt man eher früher als später an den Punkt, dass man eigene Schaltungen daran anschließen will. Klar, man kann den Aufbau auf Lochraster machen und dann mit einer Stift- bzw. Buchsenleiste auf die Anschlüsse gehen, oder alle Kontakte über einen Pfostenverbinder und Flachbandkabel herausführen. Das geht aber auch deutlich einfacher.

Diese Teile, die man auch von Frontpanels (also Taster, LEDs und Lautsprecher) kennt, haben einen Namen (den ich bis vor kurzem auch nicht kannte): Dupont-Stecker.

Sieht wie folgt aus und man bekommt sie auf diversen Handelsplattformen unter den Namen „Dupont-Cable“ fast hinterhergeworfen:

dupont

Ich habe mir alle drei möglichen Kombinationen zugelegt, also Male-Male, Male-Female und Female-Female.

Will man die Enden noch etwas kompakter, kann man die Plastikhülsen auch sehr einfach herunternehmen, indem man die Lasche anhebt und die Hülse herunterzieht. Mit etwas Schrumpfschlauch (1,6 mm) isoliert sind die Kontakte dann sehr schön auf Stiftleisten anreihbar:

dupont_schrumpf

 

Nachtrag zum Thinkpad-Stromstecker

Ok, es ist schon eine längere Weile her, aber der Vollständigkeit halber:

Elmar hat mich angeschrieben, dass bei fehlendem Widerstand (oder aber auch abgerissenem Pin) ein Thinkpad zwar durch das Netzteil versorgt wird, der Akku aber nicht geladen wird. Der Widerstand scheint also den Ladestrom zu definieren.

Bei einer Kundin hatte ich mal das Problem, dass ein Thinkpad Edge den Akku – trotz intaktem Stecker – nicht laden wollte. Nachdem auch der bestellte Ersatzakku nur entladen wurde, musste der Fehler beim Gerät gesucht werden. Nach einem Anruf bei Lenovo wurde folgendes, wenn auch auf den ersten Blick nach Voodoo aussehendes, Verfahren zum Einsatz: Akku raus, Netzteil weg und ca. eine Minute auf den Power-Taster drücken. Das soll einen Reset des Powermanagements durchführen. Abwegig ist die Vorgehensweise nicht, zumal Teile vom Gerät noch durch die RTC-Batterie versorgt werden. Danach wurde auch der alte Akku wieder befüllt.

Elmar hatte diesbezüglich noch einen anderen Hinweis:

[…] ist mir schon aufgefallen, dass Windows vor allem seit Vista gerne an den Energiemanagement von Laptops wild herumpfuscht. Manchmal hilft es Knoppix zu booten oder einfach ins BIOS zu gehen, während das Netzteil angesteckt ist um dem Akku etwas zu laden so dass der aus der – ich nenne das mal – „Windows 8% Todesspirale“ raus kommt. Keine Ahnung warum, aber dieses laden bis max 8% und dauernd weigern überhaupt was zu laden kann durchbrochen werden wenn man den Akku auf 12% in einem anderen Gerät oder unter Knoppix auflädt, danach mag Windows den Akku wieder und lädt den anstandslos auf. Und da der dann gut funktioniert denke ich nicht, dass der Akku selber was damit zu tun hat. Ich habe auch keine Ahnung warum das immer 8% sind, ich habe das schon 3x gesehen und 2x von gehört und immer max 8% Laden wenn der mal Lust hat überhaupt zu laden. Bei allen anderen Werten ist der Akku ganz offensichtlich stark geschädigt. Ob da irgendwo eine Absicht einprogrammiert wurde?