Da es in letzter Zeit hier relativ ruhig war, gleich nochmal einer hinterher:

Meine Tante hat Tchibo-Solarleuchtfliesen in ihrem Garten. Zwei davon bleiben nachts dunkel. Da in ihrem inneren eigentlich kein Hexenwerk sein dürfte, wollte ich sie mir mal genauer anschauen.

Hinter der Scheibe war etwas Wasser zu sehen, also wahrscheinlich Feuchtigkeitseinbruch und damit ein Kurzschluss im Inneren.

Beim ersten Versuch, eine der beiden Fliesen zu öffnen, landete der Schraubendreher zwar im Primärziel (die Lasche für den Deckel) – allerdings fand der Schraubendreher seinen Weg zum (von mir nicht vorgesehenen) Sekundärziel. Die Innenfläche meiner linken Hand. Wie es Murphy (mal wieder) will ging die Spitze nicht nur unter die Haut, sondern direkt in eine Vene. Wer nun eine Fontäne wie in einem schlechten Splatterfilm erwartet, den muss ich enttäuschen. Allerdings war es nicht weniger schmerzhaft.

Wie dem auch immer sei, das Gehäuse blieb verschlossen.

Nach ein paar Tagen folgte der zweite Versuch: zu zweit und mit Schraubstock. Aus Richtung Akku kam braune Brühe entgegen, de sich hin zur Elektronik ausbreitete. Die Zelle war erwartungsgemäß tot, der Bereich um die Leiterplatte ähnlich fatal. Nach einer Grundreinigung mit Wasser und Spiritus ließ sich das Herzstück herausnehmen.
Neben ein paar diskreten Bauteilen (Induktivität, Diode und Widerstand) war ein ehemals 4-beiniges IC (ANA608) vorhanden, der jedoch nur noch an einem Beinchen hing. Die restlichen waren bis tief in das Gehäuse wegkorrodiert. Warum? Weil wohl am Produktdesign gespart wurde und das Platinchen direkt am Boden der Leuchte aufsetzte und somit kleine Mengen Wasser und Strom zusammentrafen und sämtliches Metall wegelektrolysierten.

Selbstverständlich sind die Chips nirgends sinnvoll erhältlich und eine Neuentwicklung der Schaltung dürfte sich wahrscheinlich nicht lohnen.
Vielleicht findet sich noch eine einfache Schaltung für die Eckdaten: 4 (bzw. 8 Solarzellen) + ein Mignon-Akku + zwei orange LEDs (in Reihe).

(Achja: Die Hand war bereits nach ein paar Tagen wieder vollständig betriebsbereit)