Tchibo Wetterstation

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Letztes Jahr gab es von meiner Schwester eine Funk-Wetterstation (TCM 279340) zu Weihnachten. Ich hatte zwar schon eine etwa gleichwertige, aber man will sich Neuerungen natürlich nicht querstellen.

Interessant an dem Teil war auf dem ersten Blick das Farbdisplay, das sich nach näherer Betrachtung als Farbfolie auf einem Schwarz-Weiß-LCD herausstellte. Diese Effekthascherei sieht ehrlich gesagt nicht einmal allzu schlecht aus, obwohl sie durch den massiv niedrigeren Kontrast eigentlich nur Nachteile bringt.

Aber bekanntlich zählen ja die inneren Werte; und die sind trotz der Preisklasse (und der angesetzten Zielgruppe) nicht allzu schlecht.

Aufgrund von Prüfungsvorbereitungen blieb das Teil relativ lange unbehelligt, bis mich endgültig die Neugierige weckte:

Hardware

Die Wetterstation selbst ist mit Thermo- und Hygrometer, sowie einem Barometer ausgestattet, dass auf dem Display lediglich eine Tendenz anzeigt. Neben dem 433MHz-Empfänger ist zugleich ein Zeitzeichenempfänger (DCF77) verbaut, der kein Meteotime empfängt. Da war wohl die Lizenz teurer als das Barometer ;-)

Im "Außenfühler" sitzt wiederum ein Thermo- und Hygrometer. Neben Kanalwahlschalter und Tx-Knopf war's das auch schon wieder. Ok, Batterien frisst das Teil auch noch.

Wie beim EMR7370: Am Anfang war der Schraubendreher. Das Innenleben der Station ist relativ modular aufgebaut. Jeweils eine eigene Platine für DCF77, 433MHz, Barometer und Hygrometer. Auf der Hauptplatine ist dann der Rest. Dadurch war es mehr als einfach, das Signal der Begierde abzufangen. Wenn man schon mal drin ist, habe ich mir auch gleich die Datenleitungen des Barometers herausgeschleift - man weiß ja nie.

Protokoll

Im zweiten Schritt kommt der Logic Analyzer ins Spiel:

Interessant bis ~130ms

Wie man sieht, sind die Pulsweiten (low-Zeiten) nach jedem Flankenwechsel unterschiedlich - darin muss also die Information stecken.

Um Muster besser zu erkennen schnappte ich mir die Daten, importierte sie in Excel und ließ sie mir visualisieren.

Dazu habe ich einfach die Zeitdifferenzen zwischen den einzelnen Zeilen ausgeben lassen und das Ergebnis durch bedingte Formatierung hinterlegt. Zusätzlich habe ich alle "1-Zeiten" herausgefiltert, da dort augenscheinlich keine Informationen übertragen werden

wie man im zweiten Bild deutlich sieht, gibt es Synchronisation und Daten. Dabei ist eine Pause (bzw. Sendepuls, so genau weiß ich es nicht) von 8,9ms das Synchronisationswort und knapp 2 bzw. 4ms eine 1 bzw. 0. Insgesamt werden die Daten 8 mal übertragen - ist zwar nicht gerade edel, aber es funktioniert.

Bleibt nur noch die Frage der Zuordnung. Was ist eine 1 und was eine 0 - und vor allem: wo steht was?