Offener Treffpunkt. Mit verschlossener Tür. #vshbleibt

Eher durch Zufall habe ich diese Woche gelesen, dass das Verschwörhaus in Ulm ein Problem hat.

Wer es nicht kennt: Das Verschwörhaus ist bietet Raum und Räumlichkeiten für Hacker, Maker, Breaker, und natürlich alle anderen – eben für Menschen wie du und ich. Der Name ist eine Anspielung auf das Schwörhaus, eines der Wahrzeichen in Ulm – und nur einen Steinwurf – oder vielmehr einen Hop im WLAN – entfernt.

Was wohl schon länger gebrodelt hat, ist nun wohl leider final eskaliert. Der SWR, Netzpolitik.org und der Tagesspiegel (hinter Paywall, daher nicht verlinkt) berichteten. donau3fm hat ebenfalls eine (Stand heute) in meinen Augen eine „gute“ Zusammenfassung.

Die Kurzfassung: Die Stadt hat vieles über die Köpfe des Vereins hinweg entschieden, das Image ohne Beteiligung (aus)genutzt und hat auch den Namen als Marke zur Anmeldung gebracht – ohne das Wissen der Vereinsmitglieder. Nachdem nun das zweite Mal – scheinbar ohne Ankündigung – die Schlösser des Hauses getauscht wurden, ist es nun wohl Schluss. Wenn man den Berichten Glauben schenken darf, ist das Verhalten der Stadt gegenüber den ehrenamtlichen, die nicht nur den Verein aufgebaut, sondern auch Leben – nicht nur ins Haus, sondern auch die (städtische) Digitalisierung – gebracht haben gelinde gesagt mehr als enttäuschend.

Als Außenstehender steht mir natürlich nicht zu, über Beteiligte zu urteilen. Fingerpointing oder Shitstorms bringt niemanden weiter. Das Kind ist im Brunnen und das Vertrauen mutmaßlich unwiederbringlich verloren. Ob und wie es mit oder gar in der Stadt Ulm weitergeht – ich bin gespannt.

Was bleibt ist Unterstützung – mit der Zeichnung des Offenen Briefes vorerst zumindest moralisch, für alles weitere werde ich meine Augen und Ohren offen halten.

Falls das hier jemand von den „Verschwörern“ liest: Lasst euch nicht von dem entstandenen Ärger und Frust einbremsen oder aufhalten. Ich bin mir sicher, dass der Neuanfang gelingt, ihr die Traktion aus den bisherigen Erfolgen mitnehmt, die negativen Erfahrungen in etwas Positives umwandeln könnt und das „Verschwörhaus 2.0“ ein gutes Upgrade wird 🙂

Wo Zoll das hinführen?

Da haben wir es mal wieder. Der Ulmer Zoll brüstet sich mit aus dem Verkehr gezogenen LEDs. Bin gerade darüber gestolpert, nachdem ein User auf Mikrocontroller.net bei seinem Zollamt abgeblitzt ist.

Ansich ist das Einbehalten von nicht verkehrsfähigen Waren ein durchaus sinnvoller und berechtigter Vorgang. Natürlich nur, solange es sich dabei um ein Gerät handelt, also ein Produkt, das unmittelbar eingesetzt werden kann.
Aber was sehen meine müden Augen links unten im Foto? Eine Highpower-LED – ein Bauteil.

Hat natürlich keine CE-Kennzeichnung – wie auch. Oder wurde jemals ein Widerstand mit CE-Aufkleber gesichtet?
Am liebsten würde ich ja eine Hand voll dieser LEDs bestellen um dann mal bei meinen „Freunden“ in Ulm vorbeizuschauen. Nur bezweifle ich, dass das zielführend wäre. Zudem hätte ich momentan schlichtweg keine Anwendung.

Zudem – und da wiederhole ich mich gerne – ist die CE-Kennzeichnung ziemlicher Käse. Draufkleben darf das Symbol jeder. Solange es keine Probleme gibt, belaufen sich die Kosten auf das Papier und den Lohn der Person, die es anbringt. Es bedeutet nämlich nur „der Hersteller/Händler ist sich sicher, dass die Vorgaben der EU erfüllt sind“. Wenn er sich „irrt“ , kostet es natürlich. Aber: wir sprechen nach wie vor von Komponenten. Für die Konformität ist das System ausschlaggebend, in dem sie verbaut ist.

Das wäre in etwa wie wenn man die Einfuhr von Handys verbieten würde, weil man damit Fernzünder bauen kann. Sie würden damit unter das Kriegswaffengesetz fallen. Klar hinkt der Vergleich. Aber das Telefon wäre hier nur eine Komponente, nicht das System.

rm -rf /dev/space

Kennt jemand den Hackerspace /dev/space des CCC in Ulm? Nein?

Ich kannte bis heute nur von dessen Homepage/Seitchen beim CCC.Da sich ein Mitstudent vom Praxissemester letzte Woche schon den Freiraum in der Ulmer Innenstadt angesehen hat, wollte er sich den „anderen“ auch mal ansehen und hat mich gleich mitgenommen.

Auf der Homepage steht, dass das Ganze parallel zum Treffen des Bürgernetzes stattfindet. Das ist in aktueller Form leider nicht mehr so ganz richtig – das Treffen von den Jungs vom Bürgernetz besteht weiterhin – es wird gefachsimpelt, Pizza gegessen und zeitweise in die Tasten gehauen. Der Hackerspace ist dagegen eher so – tot.

Nach den anwesenden gab es einen kurzen Hype nach der Eröffnung und langsam aber sicher haben sich die Treffen dann aber verlaufen – einer vom Bürgernetz hat zwar einen Schlüssel für den Bastelraum, ist aber nicht jede Woche da…

Vielleicht schau ich ich nochmal beim Freiraum vorbei, aber die meisten meiner Entwicklungen bleiben wahrscheinlich am heimischen Basteltisch, da mittlerweile doch schon recht viel Inventar vorhanden ist…