Unc2Clipboard – f..k me on GitHub

es ist natürlich „fork“ gemeint.

Ich habe mich lange gesträubt, einen Webservice für SCM (source code management) zu verwenden. Ok, ehrlich gesagt: für private Basteleien ist die Faulheit relativ groß, ein Werkzeug wie Subversion, Git oder Zip-Dateien zu verwenden.

Aber manchmal muss man einfach ein bisschen mit der Zeit gehen.

Das erste „vollständige“ Projekt ist ein kleines und hoffentlich praktisches Werkzeug für alle, die gemeinsam auf Netzwerkfreigaben auf Netzwerkfreigaben arbeiten: Unc2Clipboard.

Problemstellung: Man hat eine Ordnerfreigabe als Netzlaufwerk gemappt und möchte einen Link darauf teilen. Windows hat im Kontextmenü des Explorer zwar die Funktion „Als Pfad kopieren“ (man muss die Umschalttaste gedrückt halten, damit der Eintrag erscheint), allerdings hierbei wird der Pfad mit Laufwerksbuchstaben kopiert. Dieser funktioniert auf PC A, aber nicht zwangsläufig auf PC B.

Um Netzwerkressourcen zu adressieren benutzt Windows die Uniform Naming Convention, die unabhängig von lokalen Mappings funktioniert.

Lösung: Mit Unc2Clipboard wird ein neuer Eintrag im Kontextmenü erzeugt, mit dem der Pfad entsprechend formatiert und in die Zwischenablage kopiert werden kann:

Der Code ist unter https://github.com/chris-heo/Unc2Clipboard zu finden, für die Mutigen gibt es auch einen v1.0 Release mit Kompilat. Auch oder gerade weil der Code mit bestem Wissen und Gewissen zusammenkopiert wurde gilt: Benutzung auf eigene Gefahr.

Wer hat an der Uhr gedreht

Als „Computerfritze“ erlebt man ja die verrücktesten Dinge.

Heute hat es mich selbst erwischt: PC gestartet und trotz frischem System und m.2-SSD kommt der Kübel nicht in die Gänge. Nicht einmal Strg+Alt+Entf lässt sich verwenden. Dank 8GadgetPack lässt sich zumindest eine CPU-Auslastung und RAM-Belegung sehen, die sich sehen lassen kann: dauerhaft 100 % CPU-Load und 32 GB RAM rappelvoll.

Ok, Windows 10 macht Schnellstartgedöns, also mal einen „sauberen“ Neustart geben. Nix. Der abgesicherte Modus will auch nicht fliegen. Nachdem noch ganz nette Laufwerks-Aktivität gibt, erst einmal die Sekundärdatenträger abgeklemmt, nicht dass doch Crypto/Ransomware einen Weg durchs offene Scheunentor gefunden hat.

Rien ne va plus.

Zum Glück und aufgrund eines ziemlich beschissenen Bugs der Soundkartentreiber meines Mainboards (den Gigabyte bis jetzt nicht zugeben oder zumindest nachstellen wollte/konnte) habe ich eine Windows Togo-Installation. Also externe HDD ran und den Rechner mit altbekanntem F12-Gehämmer gestartet.

Das EFI-Setup öffnet sich und über der Datenträgerauswahl steht eine Fehlermeldung: Settings reset, please check, blabla. Nanu? Ein zweiter Blick und…

…wer hat an der Uhr gedreht?

Dass sich Browser und Software, die (ablaufende) Zertifikate verwenden an falschen Systemdaten stören, ok. Aber doch nicht Windows?!

Datum korrigiert und nach dem Reboot flutscht die Kiste wieder. Kurz konnte ich im Taskmanager noch sehen, wer sich die knapp 32 geschnappt hat: Der Desktopfenster-Manager. Alles klar, danke Microsoft!

Ich habe es jetzt nicht mehr reprovoziert, aber die Uhrzeit war neben dem XMP-Profil das einzige, was ich im EFI-Setup verändert habe…

Also: Falls der PC mal langsam wird oder sich anderweitig komisch verhält: Uhrenvergleich!

Die letzten beißen die Hunde

Noch drei Wochen – dann wird Windows XP der (Update-)Hahn abgedreht.

In letzter Zeit kamen gehäuft Kunden auf mich zu, die noch eine Windows XP-Installation haben und entweder Beratung für was-kommt-danach oder gleich einen neuen Rechner wollten. Andere hatten sich schon einen neuen PC gekauft und wollten nur noch einen Umzug, Einführung oder was auch immer.

Bisher hatte ich (leider) nur einen, der den Schritt zu Linux probieren wollte. Leider gibt es da auch etwas Schwierigkeiten. Es handelt sich um einen Desktop-PC, der quasi direkt neben dem Router steht. Die Geräte werden nur durch eine Wand getrennt. Statt Bohrmaschine stellte eine WLAN-PCI-Karte die Verbindung zum Internet her. Trotz Versuche mit ndiswrapper, selbstkomplilierter Treiber und langes Forenwälzen wollte das Teil einfach keine Verbindung herstellen. Der WLAN-USB-Stick, der bewusst als Linux-kompatibel angeworben wurde, tickerte in meinem Netz ohne Probleme. Beim Kunden gab es dann das Upgrade auf Lubuntu 13.10, dann war die Stabilität dahin. Da muss ich die Tage wohl (mein erstes) Kernel-Downgrade machen.

Ich hätte eigentlich gedacht, dass WLAN unter Linux deutlich angenehmer als unter Windows sei – kann auch sein, nur in diesem Fall nicht…

Die anderen Kunden haben sich größtenteils einen neuen PC gekauft – nicht nur, weil die alte Kiste fast genauso alt wie das alte Betriebssystem war. Der Hang zu Windows 7 war dabei deutlich größer als zu 8 oder 8.1 – wobei ich hinzufügen muss, dass ich auch 8.1-Nutzer habe, die hellauf begeistert sind. Es ist halt immer noch Geschmackssache. Ich für meinen Teil werde noch eine Weile bei Win 7 bleiben. Trotz vorhandener Lizenzen des Nachfolgers.

Um nochmal auf Windows XP zurück zu kommen: Ja, es war toll (wenn man aufs klassische Design zurückgestellt hat), es ist mittlerweile aber wirklich Zeit, es in Rente zu schicken. Bei den Sicherheitsfunktionen hat sich in den zwölfeinhalb Jahren doch einiges getan. Virenscanner haben dank Adressverwürfelung und Benutzerkontensteuerung weniger zu tun.

Dann wären da noch Sachen wie vernünftige Unterstützung von 64 Bit (und damit verbunden mehr als 4 GB Arbeitsspeicher), besseres Handling von Instabilitäten – ich selbst hatte seit Win 7 nur noch Bluescreens, wenn Treiber richtig madig oder Hardware definitiv kaputt war. Dann wären da noch die Anpassung an zeitgemäße Hardware. RAM hatte ich schon, AHCI funktioniert mittlerweile oft out of the box oder lässt sich zumindest problemlos im Nachhinein aktivieren, SSDs werden (halbwegs) richtig genutzt, und, und, und…

Was hinsichtlich Windows XP in nächster Zeit auf uns zukommen wird, ist ein bisschen ungewiss. Sicher ist: Der Support läuft nicht nur von Microsoft aus. Ein paar Software-Hersteller haben schon angekündigt, ab wann die Unterstützung beendet wird, alle weiteren werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit folgen. Bei der Hardware wird es nicht anders sein. Sicher, vieles wird dank generischer Treiber noch laufen, spätestens wenn die Hardware wirklich eigene Treiber braucht, dürfte spätestens in einem Jahr die Luft deutlich dünner werden.

An einer anderen Stelle wird der „Support“ ab dem 08.04.2014 wahrscheinlich deutlich besser: Schadsoftware! Ganz einfach: Es ist ein lukratives Geschäft, denn niemand wird kommen, um die Probleme ernsthaft zu lösen – und wenn wird es teuer.

Unterm Strich: Es gibt mehr Gründe von Windows XP wegzugehen als dort zu bleiben.

Hier werden die nächsten Tage und Wochen wahrscheinlich noch ein paar Kisten stehen, die eingerichtet werden müssen…