廉价 oder 有利

Günstig oder billig?

Ein Kollege brachte heute ein Stück Technik vorbei, das zwar funktionierte, aber nicht so richtig wertig wirkte:

Links ist das gute Stück, rechts ein zum Verwechseln ähnlicher USB-Charger von Samsung. Abgesehen von der Größe und und dem fehlenden Samsung-Logo (ok, das CE-Logo sieht auch eher nach „China Export“ aus) merkt man den Unterschied, wenn die Steckernetzteile in der Hand hält: Das Gewicht ist doch ziemlich unterschiedlich: Der Samsung-Charger wiegt mit 40 g ein bisschen mehr als doppelt so viel wie das Teil aus dem Reich der Mitte (18 g).

Mit ein bisschen Gewalt am oberen Ende offenbarte das Ladegerät seine inneren Werte, die man vorher schon an der USB-Buchse riechen konnte (heißes Hartpapier). Entsprechend meinen Erwartungen wurde ich nicht enttäuscht:

Hmmm, Crusty!

Zum Vergleich die Innereien eines anderen Samsung-Ladegerätes, das ich mal auseinandergenommen habe (IIRC ohne „adaptive fast charging“):

Auffälligster Unterschied: Eine richtige Sicherung, eine Common-Mode-Choke zur Funkentstörung, bisschen höherwertige Kondensatoren (wobei mir „Chang“ nicht als besonders hochwertig in Erinnerung ist), ein im Vergleich richtig fetter Transformator und ein halbwegs seriöser X-Kondensator zwischen Primär- und Sekundärseite. Der größte und auffälligste Unterschied: Eine Isolationsplatte, die durch den Slot zwischen Netzspannung und Schutzkleinspannung greift. In den Bildern sieht man es leider nicht so richtig: sie ragt 3,5 mm über die andere Seite der Leiterkarte heraus.

Aber auch auf der Unterseite sieht man deutliche Unterschiede. Zunächst, als Positivbeispiel Samsung:


Muss man noch etwas dazu sagen?

…und nun das, was man für 3,50 1,86 Euro mit USB-Kabel und Versand bekommt:

Der Isolationsabstand zwischen Primär- und Sekundärseite beträgt ca. 1,5 mm. Die Kriechstrecke sollte IIRC eher die vierfache Breite haben

Völlig unklar ist auch, wie gut die Wicklungen im Trafo voneinander isoliert sind. Wenn man genauer hinsieht, kann man zwar noch eine rote Folie unter der äußeren Wicklung erkennen, aber die Zweifel bleiben

Kurzgesagt: Das Teil würde ich definitiv nicht an mein Telefon oder etwas anderes anschließen.

Noch ein weiteres Leckerchen: Die Interpretation einer Sicherung (der Eingangswiderstand) oder besser sein Beinchen (unten mitte-links im Bild) ist so ungeschickt abgeschnitten, dass der Pin sehr nah in Richtung Ausgangsseite des Gleichrichters reicht.

Den Ausfall dürfte man dann ziemlich schnell merken 😉

Zerlegt: Billig-Akku-Ladegerät

So, es gibt ein neues Spielzeug, das als Rattenschwanz auch gleich Zubehör braucht.

Bei meinen anderen Kameras war immer ein externes Ladegerät dabei, bei der neuen leider nicht mehr. Die Akkus werden bei der Lumix zwar in der Kamera über USB geladen, aber nur, wenn sie abgeschaltet ist. Das ist mehr als schade. Leider kann man die Kamera über USB auch nicht versorgen. Sie zieht am nur um die 6 mA und zeigt beim Einschalten eine Meldung an, dass der Akku nicht mehr geladen wird. Warum nur?

So braucht man für den Betrieb an der Steckdose wieder einen Battery-Dummy, der die Kamera dann wieder nicht richtig aufs Stativ passen lässt. Zudem hat sich der Stecker am Dummy meiner SX280 als etwas wackelig herausgestellt – ab und an geht die Kamera einfach aus. Mit Versorgung aus dem USB könnte die Kamera auf interne Versorgung zurückfallen, falls nichts mehr von draußen kommt. Ok, das Powermanagement ist vielleicht etwas aufwändiger, aber das sind einmalige Entwicklungskosten. Hätte, könnte, müsste, sollte.

Wie auch immer, ich habe grundsätzlich mehrere Akkus dabei, wenn länger unterwegs bin. Da ist das Laden nur in der Kamera unpraktisch. Aber zum Glück gibt es den Aftermarket:

charger-ext

Ich frage mich immer wieder, wie man das für so wenig Geld produzieren kann. Die Stromversorgung findet über eine Micro-USB-Buchse statt. Laut Typenschild 1 A bei 5 V rein, 500 mA bei maximal 8,4 V raus. Nachdem der Originalakku ein bisschen über 1 Ah hat, wird mit 0,5 C geladen. Klingt ganz ok.

Clever am Design: die obere Gehäusehälfte besteht nur aus der Akkuschale, der Rest kann gleich bleiben. Ich würde fast wetten, dass es den gleichen Lader auch für Nikon, Canon, Sony etc. gibt.

Nur was ist da drin? Auf jeden Fall ein Schaltwandler und ein Laderegler. Was solls:

charger-int

Ok, dann eben beides in einem gänzlich unbeschrifteten Chip. Eingangsfilterung ist zumindest mal keine vorhanden (C5 zählt nicht), die Induktivität macht zusammen mit Q3 und D1 den Aufwärtswandler. RJ3 ist dann wohl die „Sicherung“. Da die Schaltung, an der der Akku direkt hängt, wirklich einfach ist, hier mal der in ein paar Minuten abgepinselte Schaltplan:

charger-sch

Das Diodensymbol sollte eigentlich eine Schottky sein. R8 und C12 stellen einen Snubber dar, vielleicht ist das Teil EMV-technisch doch nicht katastrophal (man wird ja wohl noch träumen dürfen). R9 dient wohl als Grundlast für den Schaltwandler, damit dieser nach dem Abschalten in absehbarer Zeit gegen 0 geht. Bei τ = 2,2 Sekunden sind es immerhin knapp 11 Sekunden, bis der Elko nahezu leer ist. Besser als nichts.

Nachdem Li-Ion-Akkus mit CC-CV geladen werden müssen, sollte eigentlich sowohl eine Strom- und Spannungsregelung vorhanden sein. Q1 dient wohl eher dazu, den Akku nach dem Laden zu trennen, weniger der Stromregelung. Ich vermute, das diese indirekt über die Spannung am Schaltwandler geregelt wird.

Abgesehen davon, dass der IC kein Marking hat, sieht die Schaltung auf den zweiten Blick nicht ganz so dubios aus, wie ich zunächst befürchtet hab. Ob sich mein Gefühl bestätigen wird, werde ich wohl erst wissen, wenn der erste Akku abgebrannt ist (was durch dessen Schutzschaltung hoffentlich nicht passieren wird).

Was kommt raus? Im Leerlauf (also ohne Akku) habe ich an den Anschlüssen etwas um die 11 V gemessen, die einbrechen, sobald ein Akku dran hängt. Sobald ein Akku eingelegt wird, bricht sie natürlich ein. Ladeendspannung habe ich bei 8,38 V gemessen, also 4,19 V pro Zelle. das ist IMHO ganz ok.

Zu guter Letzt: habe eigentlich erwähnt, wie wenig ich so gelb-„grüne“ LEDs mag? Die im Lader ist zwar nicht ganz so schlimm, aber auch nicht ganz so schön. Nachdem in der Grabbelkiste mittlerweile eine größere Stückzahl in sattem Grasgrün herumliegt, konnte ich es nicht lassen:

charger-led

In Natura kommt das grün natürlich noch ein bisschen besser raus.Jetzt muss nur noch der Lightguide schön matt werden 😉

Neue Taster für den BC-900

Vor ein paar Jahren gab es endlich mal ein halbwegs vernünftiges Ladegerät zu Weihnachten: Einen BC-900, der auch unter vielen anderen Namen bekannt ist und von eigentlich allen großen Onlineversendern angeboten wird.

Vor dem Winterschlaf wollte ich heute nochmal die Akkus von diversen Solarleuchten reinwerfen und gleich mal schauen, wie viel Kapazität die Teile noch haben. Dazu muss man den ein wenig auf den Tastern herumdrücken. Diese waren schon beim Kauf etwas hakelig: manchmal wurde der Tastendruck direkt erkannt, dann musste man 5-mal drücken, bis was passierte. Heute passierte gar nichts mehr. Egal wie lang oder fest, es war dem Ladegerät egal. Also auf das Ding und gucken, was drin steckt:

BC-900_Schnappscheiben

Schnappscheiben – unverlötet. Die rechte habe ich gleich mal weggerissen, darunter sieht man, dass die vergoldeten Kontakte einigermaßen angelaufen sind. Zwischen Tasterkuppe und angekratzter Leiterbahn vermeldet das Multimeter beim Drücken nichts. Offen. Ist natürlich auch ideal, wenn die Scheiben nicht verlötet sind und es die Fähnchen beim Drücken so verbiegt, dass sie keinen Kontakt zum Via mehr haben. Auf dem Foto oben sieht man (mit etwas Fantasie) auch, dass ich versucht habe, die Pins festzulöten. Fehlanzeige. Auch das vermeidliche Entfernen einer Oxidschicht bringt keine Besserung.

Was tun? Lötstopplack wegkratzen:

BC-900_Angekratzt

und vernünftige(re) Taster auflöten:

BC-900_Taster

Die gab es quasi-gratis bei der letzten Conrad-Bestellung. Geklebt wurde nichts, die Taster halten durch die Lötverbindung mit der Massefläche – auch mechanisch passen sie gut ins Gehäuse.

Passenderweise hat der Hersteller des Laders für jeden Taster auf der Rückseite einen Testpoint angelegt, sodass man sehr bequem an die Signale herankommt.

BC-900_Testpins

Damit die Leiterplatte ins Gehäuse passt, müssen im Unterteil die zwei Nasen weggeschnitten werden, die vorher in die Aussparungen gefasst haben. Die Tastenköpfe, die aus dem Gehäuse heraus schauen, mussten auch knapp 4mm einbüßen.

Der Druckpunkt derselben hat sich etwas in Richtung „weicher“ verändert. Juckt aber nicht, Hauptsache es funktioniert.